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+++ 28.12.2024 / 22:43 Uhr — Einsatz Nr. 110/2024 — ABC - Meldeanlage — Einsatz für das HLF1 + HLF2 +++
Gefahrgut > sonstiger Gefahrgut-Einsatz
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Fahrzeugaufgebot
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Einsatzbericht
















+++ Gefahrguteinsatz in Möhrendorf – CO-Konzentration in Pelletheizung führt zu Feuerwehr-Einsatz +++
Am Abend des 28. Dezember 2024 wurde die Feuerwehr in Möhrendorf zu einem Gefahrguteinsatz gerufen. Die Leitstelle Nürnberg hatte die Feuerwehren Möhrendorf und Baiersdorf aufgrund eines Alarmes einer ABC-Meldeanlage in den Pirolweg alarmiert. Ausgelöst wurde die automatische Kohlenmonoxid-Meldeanlage in einer Pelletheizung des betroffenen Gebäudes.
Vor Ort stellten die Einsatzkräfte nach einer ersten Erkundung durch den Einsatzleiter eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration im Heizungsraum des Gebäudes fest. Aufgrund der Gefährdung entschied die Einsatzleitung, das Gebäude schnellstmöglich zu belüften und die Pellets aus dem Keller zu verbringen. Diese Maßnahmen mussten unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden, da Kohlenmonoxid geruchlos und unsichtbar ist, aber für den Menschen äußerst gefährlich werden kann.
Infolge der Gefährdungslage wurden die Feuerwehr Bubenreuth sowie der Abrollbehälter Atemschutz und Strahlenschutz aus Herzogenaurach nachalarmiert. Nach einer kurzen Einweisung durch die Einsatzleitung begannen insgesamt neun Atemschutztrupps mit der Räumung des Kellers. Parallel wurde die Kohlenmonoxid-Konzentration fortlaufend mit einem Mehrgasmessgerät überwacht. Der Fachberater Gefahrgut wurde ebenfalls hinzugezogen, um die Maßnahmen abzustimmen.
Die Arbeiten wurden von einem Landwirt mit einem Frontlader und Anhänger unterstützt, um die Pellets sicher von der Einsatzstelle zu transportieren. Die Feuerwehr Möhrendorf sowie die Nachbarn versorgten die Einsatzkräfte in der kalten Nacht mit Heißgetränken und sorgten so für die notwendige Erfrischung.
Nach etwa 3,5 Stunden konnte der Keller schließlich vollständig geräumt werden, und die CO-Konzentration war auf ein unbedenkliches Maß gesunken. Nur noch eine sehr geringe Menge Kohlenmonoxid war messbar. Der Familie des betroffenen Hauses wurde geraten, die Nacht nicht im Gebäude zu verbringen und zeitnah eine Fachfirma mit der Überprüfung der Heizung zu beauftragen.
Der Vorfall zeigt eindrucksvoll, wie gefährlich Kohlenmonoxid sein kann, da es weder sichtbar noch riechbar ist und sogar durch Betonwände dringen kann. Kohlenmonoxid entsteht häufig bei unvollständiger Verbrennung von Brennstoffen wie Holz, Gas oder Kohle, etwa in Heizungsanlagen oder Kaminen. Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, aber auch Verwirrtheit, Sehstörungen oder sogar Kreislaufversagen.
Dank des frühzeitig ausgelösten Warnmelders und der schnellen Reaktion der Feuerwehr konnte der Vorfall jedoch glimpflich enden. Die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren Möhrendorf, Baiersdorf, Bubenreuth, der Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt sowie den weiteren Einsatzkräften wurde von allen Beteiligten positiv hervorgehoben.
Dieser Einsatz verdeutlicht die Bedeutung von Rauch- und Kohlenmonoxid-Warnmeldern in privaten Haushalten und die Notwendigkeit, Heizungsanlagen regelmäßig von Fachkräften überprüfen zu lassen. So kann im Ernstfall schnell gehandelt werden, um Menschenleben zu retten und Gefahren abzuwehren.
Bericht und Bilder: Jochen Schuster, Pressestelle KFV Erlangen-Höchstadt e.V.